Die Bonner Geschichtswerkstatt stellt sich vor:
Waren Römerinnen Bonnerinnen?
Wer schleppte die Steine, als das Bonner Münster gebaut wurde?
Wie lebten Dienstmädchen in der „Pensionärsstadt?“
Wie wurde in den Beueler Wäschereien die Wäsche gewaschen?
Welche Maschinen standen 1910 in Wessels Wandplattenfabrik?
Wer befreite die Gefangenen während der Novemberrevolution 1918?
Wie und warum organisierten Arbeiterinnen und Angestellte ihre Interessen?
Wie verarbeiteten diejenigen, die nicht im Rampenlicht standen, ihre Erfahrungen und Enttäuschungen?
Wo gab es die „kleinen Fluchten“, die „Nischen“, in denen sie dem Alltagsleben entkommen konnten?
Welche Spiele spielten die Kinder?
Wo gab es Verweigerung und Widerstand gegen obrigkeitlichen Druck?
„Bonn zu dienen ist Ehre und Freude zugleich!“
Bonner Geschichtswerkstatt legt ein biographisches Lexikon der Bonner Stadtverordneten in der Weimarer Republik vor.
Vor 95 Jahren, am 2. November 1919, begann auch in Bonn die Zeit der demokratischen Kommunalpolitik. Bis dahin hatte das „Dreiklassenwahlrecht“ große Teile der Bonner Bevölkerung von der Mitbestimmung in kommunalen Angelegenheiten ausgeschlossen. Dazu zählten große Teile der Zentrumspartei, die Sozialdemokratie und die Frauen. Erst die Weimarer Demokratie machte dem ein Ende.
Heute sind die meisten der damaligen Stadtverordneten vergessen. Wer erinnert sich noch an Lorenz Niedermair, den Vater des Widerstandskämpfers Paul Niedermair, an die Lehrerin und Zentrumspolitikerin Anna Leusch, an Clemens Wellmann, den ersten Arbeitnehmervertreter im Bonner Rat oder an Dr. Otto Goertz, den Mitbegründer der Schleifscheibenfabrik Guilleaume.
Das von der Bonner Geschichtswerkstatt vorgelegte biographische Lexikon will über die personengeschichtlichen Perspektive hinaus eine solide Grundlage für die weitere Beschäftigung mit der Sozial- und Gesellschaftsgeschichte Bonns und der Geschichte der Parteien im Bonn der Weimarer Republik liefern.
Ähnlich wie heute war der Stadtrat in viel mehr Fraktionen geteilt als noch in den 80er Jahren. So saßen Vertreter des Zentrums, der USPD, SPD, KPD, DDP, DNVP, DVP, der Wirtschaftspartei, des Bonner Mieterverein, des Mieterschutzvereins, der Kampffront Schwarz-Weiß-Rot und der NSDAP im Rat. Sie waren zugleich Mitglieder der freien und christlichen Gewerkschaften, Vertreter des Handwerks und seiner Verbände, Industrielle und Kaufleute, Engagierte aus beiden christlichen Kirchen, Vertreter der Mieter und der Hausbesitzer, der Architekten und Bauunternehmer.
Geprägt wurden viele der Stadtverordneten von der „Jahrhundertkatastrophe“ des 1. Weltkriegs. Von 53 Ratsmitgliedern ist bekannt, dass sie als Soldaten am 1.Weltkrieg teilnahmen. Viele waren aktiv an den Kämpfen beteiligt. Auch abseits der Schlachtfelder griff der Krieg in das Leben der zukünftigen Stadtverordneten ein. Einige Stadtverordnete leisteten auch hinter der Front ihren Kriegsdienst. Nicht Eingezogene leiteten die Verbands- und Erfrischungsstelle des Roten Kreuzes in Lille, andere arbeiteten in der Kriegsfürsorge.
Die Website der Bonner Geschichtswerkstatt zum Ersten Weltkrieg ist online.
Sabine Harling:
„... und der Himmel lächelt auf dieses Eiland herab.“
100 Jahre „Haus Müllestumpe“ –
100 Jahre Bonner Sozialgeschichte und bürgerschaftliches
Engagement
ISBN 978-3-9806609-8-3, 96 S., 5,00 €
„Wie herrlich duftet es hier nach Eau de Cologne!“
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Bad Godesberg – ein historisches Lesebuch
Hrsg.: Bonner Geschichtswerkstatt, Bonn 2008214 S., ca 120 Abb.,14,80 €
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Sabine Harling:
„Lieber Leser, willst du mich begleiten...“Ein historischer Stadtspaziergang durch den Bonner Norden
Hrsg.: Bonner Geschichtswerkstatt, Bonn 2007
72 S., 5,00 €